Spirituelles / Do
Wer sich für Karate entscheidet, der hat auch die Möglichkeit die spirituelle Seite dieser Kampfsportart kennen zu lernen. Karate ist auch vom Zen Buddhismus geprägt.
Meditation ist genauso Teil des Trainings wie Koordination und Schnelligkeit.
Karate bietet den Weg zur inneren Wahrheit und seelischen Harmonie. Karate-do ist auch die Fähigkeit, seinen Geist vollkommen zu leeren, um dann im richtigen Moment all seine Kräfte zu bündeln und blitzartig auf einen Punkt zu richten. Doch bis man diese Fähigkeit erreicht, ist es ein langer Weg.
Im Westen mutet es merkwürdig an, dass man in Japan die Kampfkünste als spirituelle Übung auffasst. Das mag vor allem daran liegen, dass man im europäischen Kulturkreis “Spiritualität” gewöhnlich mit einer wie auch immer gearteten “Frömmigkeitspraxis” in Verbindung bringt, in Japan dagegen nicht unbedingt.
Karate ist eine spirituelle Übung, wenn es im Geist des Zen betrieben wird. Mit dem Wort “Spiritualität” ist vor dem Hintergrund des Zen etwas äußerst Nüchternes verknüpft. Es bezeichnet ein Leben in “geistiger Wachheit”. Zu einer so verstandenen Spiritualität gehören Achtsamkeit, Hingabe und Bewusstheit, Ausdauer und Lebensmut. Solche Eigenschaften und Haltungen führen zu einem geistig wachen Leben.
Eine Kampfkunst, die einerseits die Selbstbeobachtungsfähigkeit schult und andererseits zu Achtsamkeit und Geistesgegenwart erzieht, weil Situationen simuliert werden, in der geistesgegenwärtige Entscheidungen vor dem Hintergrund sich rasch verändernder Umgebungsbedingungen getroffen werden müssen, eignet sich hervorragend als spirituelles Übungsfeld im genannten Sinne.